Euer erster bewußt erlebter Dirigent

  • Mein erster bewußt erlebter Dirigent war Günter Wand.


    Er dirigierte (war es 1965 oder 1966?) zum Abschluß des Internationalen Beethoven-Festes in der Bonner Beethovenhalle die Neunte Sinfonie des weltberühmten Bonner Komponisten. An die Solisten habe ich leider keine Erinnerung, und das Programmheft ist leider nicht mehr auffindbar. Es war jedenfalls eine großartige Aufführung, die ich im Gedächtnis behalten habe.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Das war ja ein toller Einstand mit Günter Wand für Dich, lieber nemorino.

    In den Jahren war ich noch im 2.-3.Schuljahr auf der Grundschule ... und hatte mit Klassik noch wenig Berührung.


    Dafür war mein Einstand dann später auch in der Beethovenhalle Bonn mit dem Orchester der Beethovenhalle Bonn (ehemaiger Name) mit dem Dirigenten Volker Wangenheim. Es ist in den Jahren 1974-1976 gewesen. Ich habe noch einige Konzertprogramme und war in diesen Jahren erstmals im Abbo der Klassikkonzerte in der Beethovenhalle.

    Die erste Begegnung mit Volker Wangenheim müsste ein Freiluftkonzert in Bonn mit den Beethoven-Ouvertüren Egmont und Coriolan u.a. gewesen sein.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Der erste Dirigent, der mich so richtig umgehauen hat. war Wilhelm Furtwängler in der legendären "Don Giovanni" Aufführungam 10. August 1954 bei den Salzburger Festspielen mit der Traumbesetzung Siepi, Schwarzkopf, Grümmer, Dermota, Edelmann, Berger und Berry in der Felsenreitschule. .Für den erkrankten Gottlob Frick sang Ernster. Es wurde mir zum ersten mal bewusst, welche geradezu religiöse Aura der Pultmagier Furtwängler ausstrahlte. Unvergesslich für mich. Das erhaltene Tondokument ist eine meiner liebsten Opernerinnerungen.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Von 1956 bis 1963 war Ernst Albrecht Reinhard GMD in Gera. Unter seiner Leitung erlebte ich meine ersten Opern und Konzerte. Ich erinnere mich an sein fast aristokratisches Aussehen - groß, schlank und weißhaarig.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • In meiner Kinder - und Jugendzeit war ich auch ein paarmal in meinem heimatlichen Musiktheater.

    Mit "Alfred Schönfelder", der viele Jahre der musikalische Chef an unserem Theater war, stand seinerzeit ein wohl sehr guter

    und hochgeschätzter Dirigent am Pult. Ich war aber damals noch zu jung, um dem eine besondere Bedeutung beizumessen.

    Das änderte sich später, als ich reifer war und 12 Jahre lang sehr viele Vorstellungen in der Deutschen Staatsoper Berlin erlebt habe.

    Da wurde mir dann die Bedeutung von hervorragenden Solisten und dem Orchester mit großen Dirigenten bewußt.

    Ich erinnere mich deutlich - mein erster Besuch in der Staatsoper war La Bohéme - am Dirigentenpult Heinz Rögner.

    Im Laufe der Jahre kamen dann weitere bedeutende Dirigenten dazu - u. a. Otmar Suitner, Heinz Fricke, Wolfgang Rennert, Wolf - Dieter Hauschild.

    Einmal stand auch a. G. ein bekannter namhafter ital. Dirigent am Pult, ich müßte nachschauen, aber ich meine, es war Giuseppe Patane.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Der erste Dirigent, der mich so richtig umgehauen hat. war Wilhelm Furtwängler in der legendären "Don Giovanni" Aufführungam 10. August 1954 bei den Salzburger Festspielen mit der Traumbesetzung Siepi, Schwarzkopf, Grümmer, Dermota, Edelmann, Berger und Berry in der Felsenreitschule. .Für den erkrankten Gottlob Frick sang Ernster. Es wurde mir zum ersten mal bewusst, welche geradezu religiöse Aura der Pultmagier Furtwängler ausstrahlte. Unvergesslich für mich. Das erhaltene Tondokument ist eine meiner liebsten Opernerinnerungen.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Das, lieber operus, ist für mich wirklich spannend zu lesen.

    Könntest du - ich weiß natürlich, dass die Erinnerung eine "unzuverlässige" Instanz ist - einmal versuchen in Worte zu fassen, welche Qualitäten Furtwänglers live besonders hervortraten, die auf der Aufnahme aber womöglich nicht entsprechend "abgebildet" sind?

  • Bei mir war es anlässlich der Stuttgarter Beethoventage in den späten 50 ern in der Liederhalle der Dirigent Willem van Hoogstraten. Er dirigierte die Stuttgarter Philharmoniker und seine Ex-Ehefrau Elly Ney saß am Flügel.

    Auf dem Programm standen die Leonoren-Ouvertüre Nr.3, das Klavierkonzert Nr.5 und nach der Pause die Symphonie Nr.5.

    Dieses Konzert hat sich so stark in meinem Gedächtnis eingeprägt, dass ich jedesmal wehmütig daran zurückdenke, wenn ich heute eines der Werke höre.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Dieses Konzert hat sich so stark in meinem Gedächtnis eingeprägt, dass ich jedesmal wehmütig daran zurückdenke, wenn ich heute eines der Werke höre.

    War das zufälligerweise ein Jugendkonzert/Schülerkonzert? Das haben die beiden oft in Stuttgart gegeben und beide haben auch oft geredet mit einer Werkeinführung (Hoogstraten: "Liebe Jugend...").


    M_P

  • Um das Live-Erlebnis Ney/Hoogstraten beneide ich Dich wirklich, lieber Siegfried.
    Zum Glück haben sie die drei letzten Beethoven'schen Klavierkonzerte fürs Label Colosseum wenig später in Stereo eingespielt. :hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • War das zufälligerweise ein Jugendkonzert/Schülerkonzert? Das haben die beiden oft in Stuttgart gegeben und beide haben auch oft geredet mit einer Werkeinführung (Hoogstraten: "Liebe Jugend...").


    M_P

    Nein, Maestro_Peter, es war ein Abendkonzert im Rahmen der Beethoven-Tage. Diese Konzertreihen fanden alljährlich bis zum Tod des Dirigenten statt. Auf diese Weise lernte ich auch Claudio Arrau mit Beethovens Klavierkonzert Nr.4 kennen.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Um das Live-Erlebnis Ney/Hoogstraten beneide ich Dich wirklich, lieber Siegfried.
    Zum Glück haben sie die drei letzten Beethoven'schen Klavierkonzerte fürs Label Colosseum wenig später in Stereo eingespielt. :hail:

    Für diesen Beitrag hätte ich vor einigen Jahren hier einen Shitstorm ohnegleichen ausgelöst. Zum Glück hat sich dieses taminospezifische Problem mittlerweile biologisch gelöst.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Mein erster Dirigent welchen ich erlebte war:


    Kropatschek, Hermann

    * 23. April 1924 Glemkau, † 1984

    Geschlecht männlich

    Musikalische Berufe Kapellmeister, Dirigent, Komponist, Musikpädagoge

    Zeitgenössische Angaben Ballett- und Solorepetitor, Studienleiter, Leiter der Schauspielmusik

    Träger/Sparte Film/Schlager, Hochschule, Konzert, Orchester, Stadt, Theater

    Wirkungsorte Augsburg, Prag


    Welcher bei den Städtischen Bühnen Augsburg ein Kinderstück dirigierte in welchem ich mitwirkte.


    Kurt

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  • Das, lieber operus, ist für mich wirklich spannend zu lesen.

    Könntest du - ich weiß natürlich, dass die Erinnerung eine "unzuverlässige" Instanz ist - einmal versuchen in Worte zu fassen, welche Qualitäten Furtwänglers live besonders hervortraten, die auf der Aufnahme aber womöglich nicht entsprechend "abgebildet" sind?

    Lieber Leiermann,

    entschuldige, dass ich verspätet antworte. Ja, wie kann man die Wirkfaktoren eines Pultstars vom Range eines Wilhelm Furtwängler treffend beschreiben? Zum einen ist es die gespannte Erwartungshaltung auf den großen Meister, das Image spielt eine Rolle, der große, breite Klang mit Pathos und Emotion ergreift, die Musiker und Sänger reagieren fast blind auf die Gesten des Dirigenten, man meint mitatmen zu können. Zwei Beispiele sagen vielleicht mehr aus. Beim Heilbronner Sinfonie Orchester erschien mit Professor Julius Török ein älterer Bratscher, der längere Zeit bei den Berliner und Bamberger Philharmonikern gespielt hatte. Er berichtete über Furtwängler. In der ersten Probe nahm man keine Geige in die Hand. Der Meister erklärte seine Auffassung vom Werk. Oft quälend langweilig. Der Lohn dafür war, dass jeder wusste was gewollt war. Trotz nicht perfekter Schlagtechnik realisierte Furtwängler den gewünschten Klang und seine Werkauffassung fast immer. Ein weiteres Beispiel sagt es noch deutlicher: Der junge Georg Solti probte mit den Berliner Philharmonikern und mühte sich ab, seine Tempi und Klangvorstellungen zu vermitteln, recht vergeblich, denn der typische Furtwänglerklang blitzte immer wieder auf.

    Plötzlich trat Furtwängler in den Probensaal und alles klang voll nach Furtwängler, obwohl ihn Solti, da er den Rücken zugewandt hatte, den Kollegen nicht sehen konnte. Solti soll den Dirigentenstab weggelegt haben mit der Bemerkung: Herr Professor dieses Orchester können nur Sie dirigieren. Die Aufnahme des Salzburger "Don Giovanni" entspricht meinen Erinnerungen.

    Herzilichst Operuns (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Mein erster bewußt erlebter Dirigent war Musikdirektor Günther Wendemuth mit dem Kulturorchester(?) Schönebeck. In den 70er Jahren wurden auf kleineren Tourneen für die Polytechnischen Oberschulen Konzerte arrangiert. Der Besuch dieser "Schülerkonzerte" war für alle Schüler der Klassen 7-10 Pflicht. Es hat aber Spaß gemacht, weil es in aufgelockerter und unverkrampfter Art und Weise präsentiert wurde.


    Ich kann mich nur noch erinnern, dass u.a. Haydns " Sinfonie mit dem Paukenschlag", die Donauwalzerkette und der Radetzky-Marsch gespielt wurden.


    https://www.mitteldeutsche-kam…r-uns/geschichte.html#c86


    LG ...MDM

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Mein erster bewusst erlebter Dirigent war Gustav Kuhn ungefähr Anfang bis Mitte der 1970er Jahre mit Humperdincks Hänsel und Gretel an der Staatsoper Stuttgart. Ich war damals noch ein Kind, das das erste Mal in die Oper mitgenommen wurde. Noch heute erinnere ich mich, dass der Eindruck damals ein ganz starker war. Natürlich konnte ich damals noch keine Maasstäbe ansetzen wie heute. Dennoch hat mich Kuhns Dirigat sehr gepackt. Das ging mir durch und durch. Es klang sehr dramatisch. Im Nachhinein nenne ich es kein Wunder, dass aus mir ein ausgemachte Wagnerianer geworden ist. In Hänsel und Gretel wagnert es ja bekanntermaßen ungemein. Kuhn habe ich in Stuttgart in den 1980er Jahren auch mit dem Ring erlebt. Aber diese Hänsel und Gretel - Aufführung war ein phänomenaler Anfang meiner Opernlaufbahn.


    Herzliche Grüße


    Lustein

  • Mein erstes bewusstes "Dirigenten-Erlebnis" fand im Fernsehen statt. Ich bin Baujahr 1964 - da ist es ja im Zusammenhang mit TV fast klar, dass es nur HvK gewesen sein kann, klischeehafter Weise auch noch mit Beethoven 5. Muss etwa Mitte der 70er gewesen sein.


    Mein erstes Live-Erlebnis im Konzert dürfte John Fiore mit den Düsseldorfer Symphonikern gewesen sein, Anfang der 2000er Jahre mit einer Oper - ich glaube, es war La Boheme.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Mein erstes bewusstes "Dirigenten-Erlebnis" fand im Fernsehen statt.

    Ja, wenn es ums TV geht, dann war es bei mir Leonard Bernstein, der mit seinen zahlreichen Klassik-Sendungen für die Jugend und andere Klassikkonzerte ungemein begeisterte.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Dafür war mein Einstand dann später auch in der Beethovenhalle Bonn mit dem Orchester der Beethovenhalle Bonn (ehemaiger Name) mit dem Dirigenten Volker Wangenheim.

    Lieber Wolfgang,


    Volker Wangenheim habe ich erstmals beim Beethovenfest 1967 kennengelernt. Er dirigierte am 27.9.1967 ein reines Beethoven-Programm:


    Ouvertüre zu "Fidelio"

    Violinkonzert D-dur op. 61

    Sinfonie Nr. 3 (Eroica)


    Damals war er ein aufstrebender Dirigent. Er hatte 1957 das Städtische Orchester Bonn gegründet, das nach Einweihung der neuen Beethovenhalle in "Orchester der Beethovenhalle Bonn" umgenannt wurde. Heute ist es das Beethoven-Orchester Bonn. Wangenheim leitete das Ensemble erfolgreich von 1957 bis 1978. Ich habe ihn später noch einige Male an der Spitze "seines" Orchesters erlebt.

    Noch ein Wort zum Solisten: Es war der sowjetische Geiger Valerij Klimov, ebenfalls ein damals junger Künstler. Er wurde im Programmheft, das mir noch vorliegt, hochgelobt, war bereits Preisträger diverser internationaler Wettbewerbe, aber später ist es merkwürdig still um ihn geworden. Ich habe soeben im Internet gelesen, daß er inzwischen 88 Jahre alt ist. Jahrelang war er als Lehrer am Moskauer Konservatorium tätig. Die hohen Erwartungen, die man in ihn gesetzt hatte (im Programmheft wurde er mit hohen Vorschußlorbeeren bedacht und als Schüler bzw. Nachfolger von Oistrach und Heifetz gefeiert), konnte er wohl nicht erfüllen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Mein erster bewußt erlebter Dirigent war WERNER RICHTER-REICHHELM, 1955 - 1967 Chefdirgent der HOFER SYMPHONIKER.

    Da haben wir etwas gemeinsam wok, Werner Richter-Reichhelm war auch "mein Erster". Nicht nur als Dirigent in Konzert und Oper, sondern auch als Chorleiter.


    Sehr hübsch und zutreffend Deine Schilderung seines Gestus und seiner musikalischen Haltung. Unvergessen sein stürmischer Auftritt über die Seitenbühne, unmittelbar nach einem lauten Knall der Feuerschutztüre. "Ri-Rei" (sein Kosename), nimmt den Auftrittsapplaus mit hochrotem Kopf entgegen. Folge qualvollen Lampenfiebers, wie ich als Chorist einer Aufführung von Dvoraks "Stabat Mater" unter seiner Stabführung erfuhr. Das nach dem ersten Einsatz völlig verschwand.


    Werner Richter-Reichhelm war Chef in Krefeld-Mönchengladbach, bevor er nach Hof kam. Eigentlich ein Rückschritt in seiner Karriere. Es gelang mir nie, seinen beruflichen Weg zu recherchieren. Viel erzählte er von seinen Anfängerjahren in Königsberg. Merkwürdig, nie sprach er über seine Konzerte mit den Berliner Philharmonikern. Gelegentlich tauchen davon auf einschlägigen Portalen Programmhefte auf. Kürzlich von einem Abend mit Enrico Meinardi als Solist in Dvoraks Cello-Konzert.


    Ich bewahre Werner Richter-Reichhelm ein ehrendes Andenken Er war, ist und bleibt eine musikalische Vaterfigur für mich.

  • Kropatschek, Hermann

    Welcher bei den Städtischen Bühnen Augsburg ein Kinderstück dirigierte in welchem ich mitwirkte.


    Gleich noch eine Überraschung, vielen Dank dafür kurt2. Hermann Kropatschek war in meiner Augsburger Zeit an den dortigen Städtischen Bühnen für die Schauspielmusik verantwortlich. Überregional bekannt wurde er als Komponist charmanter Musik zu vielen Stücken der bekannten "Augsburger Puppenkiste".

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  • ...

    Als ich dann erstmal einen Dirigenten leibhaftig in "Action" sehen konnte, war es für den Knirps aufregend genug, der Name völlig nebensächlich. Aber der kleine, ruhige Mann tauchte bei Konzerten (auf der Bühne des Theaters) oder auch im Orchestergraben (bei Opernvorstellungen) immer wieder auf und prägte sich dann doch ein: Berthold Lehmann - damals der GMD meiner Heimatstadt Hagen (Westfalen).

    ...

    Beim vielen Stöbern in den Tiefen von Tamino fand ich dies und fühlte mich gleich zuhause. Berthold Lehmann war am Gymnasium in Hagen-Haspe für zwei Jahre mein Musiklehrer. Von ihm wurde ich entflammt. Bruckner oder Brahms-LPs lieh er mir ohne zu zögern aus, später habe ich Zuhause besucht: Wohnzimmer mit Flügel, 2 Stühlen und die ganzen Wände voll mit Schallplatten, ein Traum. Habe später mit seinem Sohn kommuniziert für mein Buch.

    Liebe Grüße an den "musikwanderer", der jetzt wo wohnt?

    Mehr Musik ins Leben, mehr Leben in die Musik.

  • Eine interessante Antwort, auf die ich zufällig gerade treffe. Der gebürtige Hasper 'musikwanderer' wohnte früher in der Frankstraße, später in der Kölner Straße in Hagen-Haspe und ist heute, immerhin seit 52 Jahren, in Mülheim an der Ruhr zu Hause.

    Leider hat man, so geht es mir im Rückblick noch heute, Berthold Lehmann in Hagens Kulturbürokratie nicht gut mitgespielt. Seinem kurzzeitigen Nachfolger, dem seinerzeitigen ersten Kapellmeister am Hagener Theater, Heinz Rocktsroh, übrigens auch nicht. Der damals durchaus beliebten Operetten-Diva Rita Zorn ebensowenig. Aber das ist Nostalgie, Geschichte, und die Akteure sind schon lange tot.

    Aber es waren prägende musikalische Eindrücke, die sie mir mitgegeben haben - und ich werde wohl immer mit einem gewissen Dank an diese wichtigen Leute zurückdenken...

    .


    MUSIKWANDERER

  • Oha,


    ich erinnere mich noch gut an eine Aufführung des " The Young Person's Guide to the Orchestra" in Stuttgart unter Neville Marriner mit Schülern. Aber das viel bewusstere Erlebnis war Haydn`s Schöpfung in Baden-Baden mit J.E. Gardiner - das war umwerfend gut.

  • Dennis Russell Davies während meiner Bonner Zeit mit vermutlich Mahler VII, Berio/Schubert Rendering und später Verdi Requiem.

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich habe gar keine starke Erinnerung an meinen ersten Dirigenten, obwohl ich gar nicht sooo häufig sinfonische Konzerte besuchte. Aber an Russel Davies kann ich mich noch gut erinnern. Es war ein Abend in Beuel wohl kurz nach Weggang aus Stuttgart wo man nach dem Konzert in kleinem Kreise mit ihm diskutieren konnte. Das war definitiv beeindruckend.


    Ansonsten habe ich noch die Erinnerung, dass das Beethovenorchester, das mir bei früheren Konzerten mit häufig originellen Bläsereinsätzen aufgefallen war, unter Russel Davies einen etwas stringenteren Eindruck machte .. Ich meine sogar ein paar CDs von dieser Kombination zu besitzen.


    Jetzt beim Nachschauen wurde mir wieder klar, dass man damals orchesterseitig lieber auf Provinzielles gesetzt hatte und der Mann gar nicht gerne gesehen wurde :rolleyes:


    https://www.spiegel.de/kultur/…02-0001-0000-000013516638

  • ... Der gebürtige Hasper 'musikwanderer' wohnte früher in der Frankstraße, später in der Kölner Straße in Hagen-Haspe und ist heute, immerhin seit 52 Jahren, in Mülheim an der Ruhr zu Hause....

    Das nenne ich einmal einen Zufallstreffer! Komme auch aus Hagen-Haspe, Hestertstr. Bin aber seit 1975 entflogen, jetzt an der schönen Bergstraße (strada montana). Wie klein manchmal die Welt doch ist. Und ja: Bertold Lehmann ist übel zugespielt worden. Lesenswert seine (Auto-) Biografie, vollendet von seinem Sohn:


    Lehmann, Bertold: Musikwärts auf vielerlei Wegen.
    Verlag Achim Freudenstein, Edermünde, 2009, 207 Seiten, ISBN 978-3-932435-44-7.


    Sehr interessant seine Verbindungen zu Karajan und Furtwängler, ebenso wie seine Vorstellung als GMD für die Berliner Philharmoniker. Dann das Verbleiben in der Provinz mit viel Förderung Neuer Musik. U.a. mit dem Auftragswerk für

    Witold Lutoslawski (1913-1994): "Livre Pour Orchestre".

    Mehr Musik ins Leben, mehr Leben in die Musik.

  • Ich habe gar keine starke Erinnerung an meinen ersten Dirigenten, obwohl ich gar nicht sooo häufig sinfonische Konzerte besuchte.

    Mir geht es ähnlich. Und das hat seinen Grund: Ich war nicht an "berühmten Dirigenten" interessiert, sondern den klassischen Kanon allmählich kennenzulernen. Dazu nahm ich einerseits ein Abonnementkonzert für die Jugend (Jeunesse-Konzerte) im Wiener Konzerthaus. Dort wurdem meist Dirigenten eingesetzt, die einen Lehrstuhl an der Musikuniversität hatten durchaus angesehen waren, aber nicht international wirklich bekannt waren, irgendwie akademisch provinziell. So machten ihren Job gut, aber es waren keine "charismaischen Persönlichkeien, die man in Erinnerung fürs Leben behält. Ebenso die Teilnahme an den Arcadenhofkonzerten. Für etwa den Preis einer besseren Kinokarte fand im Arkadenhof des (im neugotischen Stil erbauten) Wiener Rathauses. Jede Woche (Mittwoch ?) fand dort ein Freilichtkonzert statt (gibtds nicht mehr - ist eingestellt) wo man sich nach Maßgabe freier Plätze hinsetzen konnte wo man wollte - Bei Schlechtwetter wurde abgesagt. Da kamen dann oft Rundfunkorchester aus Ostblockstaaten oder ähnliches zum Zuge - mitsamt ihren -meist unbekannten- Dirigenten..

    Aber man war zufrieden. Zusätzlich gab es im Wiener Stephansdom (auch wöchentlich ?) ein Orgelkonzert bei freiem Entritt. Ich erinnere mich, daß ich einaml Jochum mit Bruckner, Haitink mit Mahler und einmal Previn (IMO ein schreckliches Konzert,gehört habe. Da war sicher noch etliches mehr - aber ich habe es vergessen.

    Meine "Karriere" als Konzertgeher war relativ kurz - ich investierte mein Geld lieber in Schallplatten und HIFI Anlagen....also was Bleibendes....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zu Beginn meiner Opern- und Konzertleidenschaft Ende der 50er Jahre in Hamburg habe ich wenig Erinnerung an Heinz Tietjen (Lohengrin) und Konzerte mit Hans Rosbaud und Joseph Keilberth. Sogar sehr genau erinnere ich mich aber 1959 an Ferenc Fricsay, der das NDR-Sinfonieorchester mit Werken von Kodaly und Rossini dirigierte.


    Durch meine Mutter, die bei den Bayreuther Festspielen im Chor sang, hatte ich 1960 Zutritt zu Proben und Generalproben. Dirigenten wie Knappertsbusch (Parsifal, Meistersinger), Maazel (Lohengrin), Sawallisch (Holländer) und Kempe (Ring) zu hören bzw. bei der Arbeit beobachten zu dürfen, war schon etwas Besonderes.


    MfG


    Peter

  • Sebastian Weigle in der Elektra an der Berliner Staatsoper am 1.2.2001. Hier habe ich davon berichtet.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Sebastian Weigle in der Elektra an der Berliner Staatsoper am 1.2.2001. Hier habe ich davon berichtet.

    Wie oft ich Weigle am Pult erlebt habe kann ich garnicht mehr sagen, da brauche ich mehrere Hände!


    ***********************


    Mein erster Dirigent war Christoph von Dohnányi in FFM der nach Solti kam!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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