Liebe Forianer,
da ja die Fraktion der Moderne (im weitesten Sinne) hier nur sehr zurückhaltend agiert, ist es wieder mal an mir ein Thema aufzugreifen, wo andere besser berufen wären.
Daher wird der Einleitungsbeitrag auch eher spartanisch ausfallen, was aber auch wiederum eine gewisse Parallele zu heutigen Operninszenierungen ist....
Die Frage ist eigentlich ganz einfach: Wer von Euch hat sich schon mit Operen neuerer Zeit befasst? Mein persönlicher Beitrag dazu ist eher bescheiden, dafür sehr edel. In den frühen siebziger Jahren, wo sich der Freikartenregen über mich ergoss, (das hatte nicht nur Vorteile, ich MUSSTE IMMER gehen (Auffüllen weniger gut besuchter Vorstellungen)
bekam ich eines Tages Karten für die Staatsoper. Auf dem Programm stand Einems "Der Besuch der alten Dame", nach einem Sprechstück von Friedrich Dürrenmatt. Soeben habe ich nachgelesen, daß es sich offensichtlich um die Erstaufführungsserie handelte, die heute als legendär gilt (Ludwig/Wächter/ Dir Horst Stein)
Dazu muß gesagt werden, daß ich damals zeitgenössicher Musik wesentlich ablehnender gegenüberstand als heute, aber als Gesamtkunstwerk konnte die Oper in jedem Fall bestehen, sie hatte eine ungeheure Suggestivkraft. Sogar das Wiener Publikum, das (ich erinnere mich ganz genau) als der Bahnhofsvorstand "Güüüüüllen" sang (0 die Station Güllen Ausrief) kurz auflachte, war schon nach wenigen Minuten im Banne des Stückes. Der Abend endete mit einem Triumph, und ich holte mir (das einzige Mal in meinem Leben, normal mach ich das nciht) ein Autogrmm aufs Programm (Christa Ludwig)
Wie das Werk ohne Optik auf Cd wirkt , wie ich es heut sähe weiß ich (noch ) nicht.
Tatsache ist, daß im vergangenen Jahrhundert viele interessanten Themen aufgegriffen und zu Opern verarbeitet wurden.
Was kennt Ihr davon, was hat auf Euch Eindruck gemacht, habt ihr was auf CD davon, was empfehlt ihr, was hat Euch verschreckt ?
Na das ist jetzt aber doch länger geworden als vermutet, jetzt seid Ihr an der Reihe.
Grüße aus Wien
Alfred